Blogartikel Growth Mindset - für Lebenslange Freude am Lernen

Für lebenslange Freude am Lernen: Growth Mindset

Wenn wir stolz auf unsere Kinder sind, loben wir sie schnell mit „Du bist so schlau!“, „Du bist unser Mathe-Genie!“ „Du bist so intelligent!“ Aber Achtung: solche Aussagen können ungewollt zu einem Selbstbild führen, das Kinder mehr hemmt als fördert.

Schon früh im Leben bekommen Kinder Etiketten wie „schlau“, „sportlich“, „kreativ“ oder „lustig“ von ihrer Umwelt zugeschrieben. Solche Labels wirken oft wie unausweichliche Stempel, die Kinder zu tragen beginnen.
Wenn ein Kind zum Beispiel glaubt, es sei erfolgreich, weil es „intelligent“ ist, können Fehler schnell zum Problem werden. Denn was passiert, wenn es auf einmal etwas nicht kann? In diesem Moment wird das Selbstbild infrage gestellt. Das Kind denkt möglicherweise: „Wenn ich etwas nicht verstehe oder schaffe, dann bin ich vielleicht doch nicht so schlau, wie alle denken.“ Diese Angst vor dem Verlust des Status „intelligent“ kann dazu führen, dass das Kind Herausforderungen meidet und sich kaum traut, neue Dinge auszuprobieren.

Und gerade in der Schule, wo das Kind ja täglich neue Herausforderungen zu bewältigen hat und Fehler ganz natürlich sind, führt eine solche Denkweise schnell dazu, dass die Freude am Lernen auf der Strecke bleibt, weil die Angst, nicht zu genügen, überwiegt.

Wie du als Elternteil helfen kannst

Die gute Nachricht: Du kannst dein Kind dabei unterstützen, eine gesündere Einstellung zum Lernen zu entwickeln. Statt die Intelligenz deines Kindes zu loben, kannst du den Fokus auf den Lernprozess und die Anstrengung legen.

So geht´s:

  • Lobe den Einsatz, nicht das Ergebnis: Statt „Du bist so schlau!“ sage lieber „Da hast du dir aber Mühe gegeben.“ So lernt dein Kind, dass der Weg zum Erfolg über Einsatz und Ausdauer führt, nicht über eine festgelegte Fähigkeit.
  • Fehler als Lernchance: Zeige deinem Kind, dass Fehler dazugehören und wichtig sind. Erkläre ihm, dass Fehler dazu da sind, um daraus zu lernen. Frage es: „Wie könntest du es beim nächsten Mal anders machen?“
  • Vermeide feste Kategorien: Wenn du dein Kind in Kategorien wie „schlau“ oder „intelligent“ einteilst, schränkst du sein Selbstbild ein. Vermittle deinem Kind, dass es in vielen Bereichen wachsen kann – nicht weil es „schlau“ ist, sondern weil es bereit ist, sich anzustrengen und zu lernen.
  • Unser Gehirn ist wie ein Muskel: Erkläre deinem Kind, dass unser Gehirn wie ein Muskel ist, der stärker wird, je mehr wir ihn benutzen. Wenn dein Kind lernt, dass es Fähigkeiten durch Übung und Ausdauer entwickeln kann, wird es offener für neue Herausforderungen.

Das Growth Mindset: Ein flexibles Denken fördert die Freude am Lernen

Die Art und Weise, wie ein Kind über seine Intelligenz und Fähigkeiten denkt, beeinflusst stark, wie es mit Schwierigkeiten umgeht. Das sogenannte Growth Mindset (Wachstumsdenken) basiert auf der Idee, dass Fähigkeiten durch Anstrengung und Ausdauer entwickelt werden können. Kinder mit dieser Denkweise verstehen, dass es normal ist, nicht alles sofort zu können, und dass man durch Übung besser wird.

Im Gegensatz dazu glauben Kinder mit einem Fixed Mindset (statisches Denken), dass Intelligenz und Talente festgelegt sind. Sie neigen dazu, Herausforderungen aus dem Weg zu gehen, um ihr Selbstbild nicht zu gefährden.

Fazit: Eltern können die Denkweise ihrer Kinder formen

Ob dein Kind aus Fehlern lernt und sich neuen Herausforderungen stellt, hängt stark davon ab, wie es über seine eigenen Fähigkeiten denkt. Als Elternteil hast du die Möglichkeit, diese Denkweise positiv zu beeinflussen. In erster Linie dadurch, dass du selbst ein Growth Mindset vorlebst. Indem du den Fokus auf den Prozess und die Anstrengung legst, förderst du die Entwicklung eines Growth Mindsets – und das wird deinem Kind helfen, mit Freude und Selbstvertrauen zu lernen … ein Leben lang.

Deine Monika